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Tempelarbeit


Der Begriff "Tempel" ist etwas irreführend, weil dies an religiöse Zeremonien erinnert. Die Freimaurerei, welche keine Religion und auch keinen Religionsersatz(!) darstellt, bezieht sich auf den salomonischen Tempel im Sinne eines Symbolgebäudes. Der Begriff "Tempel" bezieht sich gerade in der Freimaurerei auf den lateinischen Ursprung "templum", welcher auch mit "für eine Zeit" übersetzt werden kann.

Hier werden gradspezifische (Lehrling, Geselle, Meister) Rituale durchgeführt, die aus einer Art Wechselgespräch zwischen dem Meister vom Stuhl und dazu bestimmten Brüdern bestehen. Auch in der Tempelarbeit gibt es einen Vortrag - hier allerdings, der Tradition der Steinmetzen folgend, "Zeichnung" genannt, mit erbaulichem oder erklärendem Charakter, jedoch ohne anschließende Diskussion.

Die Tempelarbeit dient der Besinnung auf die freimaurerischen Werte, der Selbsterkenntnis, Toleranz und Menschenliebe. Sie bietet jedem Bruder die Möglichkeit zur Kontemplation, Kraft zu schöpfen und sich zu besinnen. Die Tempelarbeiten sind jedem Freimaurer ein besonders feierlicher Höhepunkt.

Als Interessent werden Sie bzgl. der Tempelarbeiten in der Regel nur ausweichende Antworten bekommen. Das hängt damit zusammen, dass die genauen Vorgänge im Tempel, wie in der Loge überhaupt, der Verschwiegenheit unterliegen.
Das hat nichts mit Geheimnistuerei zu tun; wenn Sie möchten, können Sie die Rituale in vielen Büchern - mehr oder weniger richtig wiedergegeben - nachlesen.

Wenn Sie jedoch ernsthaftes Interesse an einer Mitgliedschaft in einer Loge haben, sollten Sie nicht zu viel nachlesen: Sie würden sich vieler Erlebnisse berauben und die Rituale, nur gelesen und unerlebt, wahrscheinlich nicht verstehen oder nachfühlen können.